Stock-Medien im Marketing
In der Welt des digitalen Marketings gilt: Content ist King – aber guter Content kostet Zeit, Geld und Nerven. Wer keine eigenen Bilder, Grafiken oder Videos produzieren kann (oder will), greift gern zu sogenannten Stock-Medien. Die Auswahl ist riesig, die Preise oft moderat – und auf den ersten Blick scheint die Lösung perfekt. Doch wie so oft im Marketing: Was auf den ersten Blick praktisch klingt, bringt bei genauerem Hinsehen auch Herausforderungen mit sich: rechtliche Fallstricke, visuelle Missverständnisse oder fehlende Authentizität.
Was sind Stock-Medien überhaupt?
Warum sind Stock-Medien so beliebt?
Was sind typische Risiken und Stolperfallen bei Stock-Medien?
Was muss ich bei der Nutzung von Stock-Medien beachten?
Spezialfall: KI-generierte Stock-Medien
Kostenlose vs. kostenpflichtige Stock-Medien
Wo bekommt man Stock-Medien her?
Praxis-Tipps für den Einsatz von Stock-Medien
Was sind Stock-Medien überhaupt?
Stock-Medien sind vorproduzierte Bilder, Videos, Illustrationen oder Sounds, die Unternehmen lizenzieren können, um sie in Marketingmaterialien, Websites, Social Media oder Präsentationen einzubinden. Dazu zählen:
Bilder
Fotos, Illustrationen oder Zeichnungen
Icons und Grafiken
Für Webseiten, Infografiken oder Präsentationen
Videos
Von kurzen Clips bis hin zu vollständigen Sequenzen
Audio-Dateien
Musik, Soundeffekte oder Voiceovers
KI-generierte Medien
Mit Tools wie Midjourney oder DALL·E erstellt
Das Spektrum reicht dabei vom klassischen Symbolbild – „zwei Hände schütteln sich vor Glasfassade“ – bis hin zu ästhetisch anspruchsvollen Produktionen, die locker mit eigenem Material mithalten können.
Warum Stock-Medien so beliebt sind
Hand aufs Herz: Nicht jedes Unternehmen hat ständig ein Kamerateam auf Stand-by. Und auch nicht jede Landingpage braucht sofort ein perfekt inszeniertes Fotoshooting. Genau hier kommen Stock-Medien ins Spiel.
Gerade kleinere Unternehmen greifen gern zu Stockfotos, um mit wenig Aufwand professionell zu wirken – verständlich, denn wer sichtbar sein will, muss liefern. Und nicht jeder hat ein Inhouse-Team für Contentproduktion.
Typische Risiken und Stolperfallen bei Stock-Medien
So praktisch Stock-Medien auch sind – sie haben ihre Schattenseiten. Und die sieht man nicht immer auf den ersten Blick. Wer einfach drauflos kauft, läuft Gefahr, das genaue Gegenteil von dem zu erreichen, was eigentlich geplant war: ein professioneller, authentischer Auftritt.
Stock-Medien strategisch einsetzen. Dann können sie viel leisten. Und Ihr Auftritt bleibt trotzdem individuell.
Was muss ich bei der Nutzung von Stock-Medien beachten?
So einfach es ist, ein Bild herunterzuladen – so schnell kann es rechtlich heikel werden. Denn Stock-Medien kommen (immer!) mit Regeln daher. Die heißen Lizenzen. Und genau die sollte man nicht überfliegen, sondern wirklich verstehen. Hier ein Überblick, worauf Sie achten sollten:
Erstellen Sie sich eine interne „Bild-Datenbank“ – mit Quelle, Lizenztyp und Verwendungszweck. Das spart im Zweifel Zeit, Geld und Nerven.
Spezialfall: KI-generierte Stock-Medien
Ob Midjourney, DALL·E, Runway oder Canva mit KI-Boost: Immer mehr Bilder, Grafiken und sogar Audio-Dateien entstehen nicht mehr mit Kamera oder Mikrofon – sondern auf Basis von Prompts. Klingt spannend. Ist es auch. Aber: Hier betreten wir (noch) rechtliches Neuland.
Was genau sind KI-generierte Stock-Medien?
KI-generierte Stock-Medien sind Inhalte, die nicht von Menschen erstellt, sondern von Maschinen generiert werden. Die KI erzeugt auf Basis von Textbefehlen (Prompts) komplett neue Bilder, die sich an Trainingsdaten orientieren, aber keine direkten Kopien darstellen – zumindest in der Theorie. Das bedeutet: Sie bekommen ein scheinbar „freies“ Bild; ohne Model, ohne Fotograf, ohne klassische Rechtekette. Aber genau das macht’s rechtlich kompliziert.
Wer KI-Bilder einsetzt, muss sich über rechtliche Grauzonen und ethische Fragen im Klaren sein. Für interne Präsentationen oder kreative Entwürfe? Top. Für die nächste Werbekampagne? Nur mit Vorsicht – und im Idealfall mit juristischem Blick drüber.
Kostenlose vs. kostenpflichtige Stock-Medien
Stock ist nicht gleich Stock – und vor allem: gratis ist nicht immer gut (oder rechtlich sicher). Viele greifen erstmal zu kostenlosen Plattformen wie Unsplash, Pexels oder Pixabay – aber: Wer glaubt, kostenlose Stock-Medien wären automatisch „frei nutzbar“, sitzt schnell in der Lizenzfalle.
| Kriterium | Kostenlose Stock-Medien | Kostenpflichtige Stock-Medien |
|---|---|---|
| Kosten | 0 € (aber: nicht kostenlos im Sinne von „bedingungslos“) | Lizenzen ab wenigen Euro bis zu mehreren 100 € je nach Nutzung |
| Lizenzumfang | Oft eingeschränkt – z. B. keine Werbung erlaubt | Klar geregelt – meist inklusive kommerzieller Nutzung |
| Bearbeitung erlaubt? | Nicht immer – je nach Plattform | In der Regel ja (aber Lizenz prüfen!) |
| Namensnennung nötig? | Häufig ja („Foto: Max Mustermann / Plattformname“) | Meist nicht, je nach Lizenzmodell |
| Rechtssicherheit | Eingeschränkt – bei Abmahnungen trägt meist der Nutzer | Besser dokumentiert & abgesichert (z. B. mit Rechnungsnachweis) |
| Exklusivität / Einzigartigkeit | Sehr gering – hohe Wiederverwendung durch viele Nutzer | Je nach Lizenz möglich – sogar mit Gebietsschutz |
Was bedeutet das konkret?
Kostenlose Bilder sind ideal für nicht-kommerzielle oder interne Zwecke – zum Beispiel für Blogartikel, Testprojekte oder Moodboards. Sobald es um öffentliche Kampagnen geht, empfehlen wir immer, auf lizenzierte, kostenpflichtige Inhalte zu setzen.
Wo bekommt man Stock-Medien her?
Es gibt unzählige Plattformen – manche kostenlos, manche kostenpflichtig, manche mit klaren Lizenzen, andere eher ... na ja.
Damit Sie nicht ewig suchen müssen, hier eine (nicht vollständige) Aufzählung:
Adobe Stock
Große Auswahl, gut integrierbar, teuer aber zuverlässig
Envato Elements
Flatrate für Bilder, Videos, Musik & mehr (ideal für Vielnutzer)
Shutterstock
Klassiker, viele Business-Motive, auch Videos
Unsplash
Stylisch, modern, ideal für visuelles Storytelling
Pixabay
Riesige Auswahl, aber Qualität schwankt
Pexels
Bilder + Videos, solide Allrounder
Praxis-Tipps für den Einsatz von Stock-Medien
Stock-Medien können viel – aber eben nicht alles. Damit Ihre Inhalte nicht wie aus der Konserve, sondern wie aus einem Guss wirken, lohnt sich ein kurzer Check:
Fragen Sie sich bei jedem Bild: „Würde ich mich als Kund:in davon angesprochen fühlen?“