Webfonts vs. Printfonts
Schrift ist nicht gleich Schrift. Während Printfonts für den Druck optimiert sind, müssen Webfonts auf Bildschirmen lesbar, flexibel und performant sein. Der technische Unterschied? Printfonts (z. B. TTF, OTF) werden auf dem Computer installiert, Webfonts (WOFF, WOFF2) hingegen direkt im Browser geladen. Klingt simpel, hat aber Konsequenzen: Falsche Schriftauswahl kann Websites verlangsamen oder zu rechtlichen Problemen führen – Stichwort DSGVO-Abmahnungen bei Google Fonts.
Falsch eingesetzte Webfonts sorgen nicht nur für rechtliche Risiken, sondern auch für lange Ladezeiten und eine unruhige Darstellung auf der Website. Erst wenn Schrift, Technik und Layout sauber zusammenspielen, entsteht ein professionelles Webdesign.
In diesem Artikel zeigen wir, welche Schriften für welchen Zweck geeignet sind, welche kostenlosen und kostenpflichtigen Optionen es gibt und wie Sie Webfonts sicher nutzen.
Was sind Fonts überhaupt?
Schriftarten (Fonts) sind digitale Dateien, die Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen in einer bestimmten Gestaltung enthalten. Sie bestimmen, wie Text auf Bildschirmen oder im Druck aussieht. Es gibt sie in verschiedenen Formaten – je nach Einsatzzweck als Printfonts (für den Druck) oder Webfonts (für Websites).
Möglichkeiten zur Nutzung von Webschriften
Wer Webfonts nutzen möchte, hat verschiedene Optionen: kostenlose oder kostenpflichtige Schriften, externe Anbieter oder selbst gehostete Lösungen. Jede Variante hat ihre Vor- und Nachteile – vor allem in Bezug auf Ladegeschwindigkeit, Lizenzkosten und Datenschutz.
Kostenlose Webfonts
Kostenlose Webfonts sind eine beliebte Wahl, da sie ohne Lizenzgebühren genutzt werden können. Allerdings gibt es je nach Anbieter rechtliche und technische Hürden, die beachtet werden sollten.
Kostenpflichtige Webfonts
Wer auf Nummer sicher gehen will oder eine exklusive Schrift sucht, greift zu kostenpflichtigen Webfonts. Diese bieten meist eine höhere Qualität, mehr Auswahl und klare Lizenzbedingungen, sodass es keine bösen Überraschungen gibt.
Beliebte Anbieter für kostenpflichtige Webfonts:
Adobe Fonts
Riesige Bibliothek, oft im Creative Cloud-Abo enthalten
MyFonts
Einer der größten Marktplätze für Schriften mit Einzelkaufoption
Fontspring
Fokus auf rechtssichere, flexible Lizenzen ohne Abo-Zwang
Vorteile kostenpflichtiger Webfonts
Kostenpflichtige Webfonts bieten vor allem Lizenzsicherheit, da die Nutzungsrechte klar definiert sind. So vermeiden Sie rechtliche Probleme durch unklare oder eingeschränkte Lizenzen. Zudem sind diese Schriften oft hochwertiger, da sie speziell für Web und Print optimiert wurden und häufig mehr Zeichen, Sonderzeichen sowie eine bessere Darstellungsqualität bieten. Ein weiterer Vorteil ist die Exklusivität: Während kostenlose Schriften wie Google Fonts millionenfach genutzt werden, ermöglichen kostenpflichtige Webfonts sowohl eine individuellere Gestaltung als auch ein einzigartiges Erscheinungsbild.
Lizenzmodelle: Einmalzahlung vs. Abo
Bei kostenpflichtigen Webfonts gibt es zwei Lizenzmodelle: Einmalzahlung oder Abo. Bei der Einmalzahlung wird die Schrift gekauft und kann – je nach Lizenz – oft unbegrenzt genutzt werden. Anbieter wie MyFonts bieten diese Option an, sodass die Schrift dauerhaft verfügbar bleibt. Alternativ gibt es Abo-Modelle, bei denen Sie Zugriff auf eine große Schriftenbibliothek erhalten, solange das Abo läuft. Ein bekanntes Beispiel ist Adobe Fonts, das in der Creative Cloud enthalten ist. Welche Variante besser passt, hängt vom Bedarf ab: Wer regelmäßig neue Schriften nutzt, profitiert vom Abo – wer eine bestimmte Schrift langfristig einsetzen möchte, fährt mit der Einmalzahlung besser.
Vor dem Kauf prüfen, ob die Lizenz die Webnutzung, Desktop-Nutzung oder beides erlaubt. Manche Schriften müssen separat für verschiedene Einsatzzwecke lizenziert werden.
Rechtliche Aspekte und DSGVO-konforme Nutzung von Webfonts
Die Wahl der richtigen Webfonts ist nicht nur eine Frage des Designs – sie kann auch rechtliche Konsequenzen haben. Vor allem Google Fonts steht im Fokus, da Websites, die sie extern laden, Abmahnungen riskieren. Doch warum ist das so, und wie lassen sich Webfonts rechtssicher nutzen?
Auch hier gilt: Vor der Nutzung unbedingt die Lizenz prüfen, da nicht alle Webfonts selbst gehostet werden dürfen. Viele Schriftanbieter erlauben nur die Nutzung über ihre eigenen Server.
Lizenzbestimmungen: Was bedeutet „free for commercial use“ wirklich?
Viele kostenlose Webfonts werben mit „Free for commercial use“ – doch das kann trügerisch sein. Nicht jede freie Schrift darf automatisch verändert, selbst gehostet oder in einem Logo verwendet werden.
Beim Einsatz von kostenlosen Schriften sollte man daher immer auf die Lizenzbedingungen achten:
SIL Open Font License (OFL)
Erlaubt meist kommerzielle Nutzung und Hosting
Creative Commons (CC-Lizenzen)
Oft Einschränkungen, z. B. keine kommerzielle Nutzung oder keine Veränderungen
Eingeschränkte kommerzielle Nutzung
Manche Schriften dürfen für Webseiten genutzt werden, aber nicht für Logos oder Produkte
Selbst wenn eine Schrift „kostenlos“ ist, heißt das nicht automatisch, dass sie ohne Einschränkungen genutzt werden kann. Vor der Einbindung immer die Lizenz prüfen, um rechtliche Probleme zu vermeiden!
Die beste Schriftlösung für Ihr Projekt
Die Wahl der richtigen Webschrift ist eine Balance zwischen Design, Performance und Rechtssicherheit. Eine schöne Schrift bringt nichts, wenn sie die Ladezeit verlangsamt oder zu Abmahnungen führt. Deshalb lohnt es sich, genau abzuwägen, welche Lösung am besten zum eigenen Projekt passt.
Wer auf der sicheren Seite sein will, setzt auf selbst gehostete Schriften mit klarer Lizenz. So bleibt die Website schnell, rechtssicher und professionell – und Sie müssen sich keine Sorgen über Abmahnungen oder Ladezeiten machen.
Sie sind unsicher, welche
Webfont die richtige ist?
Wir helfen Ihnen, Schriften DSGVO-konform einzubinden, die Performance Ihrer Website zu optimieren und rechtliche Fallstricke zu vermeiden. Kontaktieren Sie uns jetzt – wir kümmern uns um die technische Umsetzung, damit Sie sich auf Ihr Business konzentrieren können!